Gerda Alexander

Gerda Alexander wurde 1908 in Wuppertal-Barmen geboren und absolvierte bei Otto Blensdorf die Ausbildung zur Rhythmikerin. Gemeinsam mit Blensdorfs Tochter Charlotte arbeitete sie in Jena mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen und wurde dabei maßgeblich von der Reformpädagogik beeinflusst. Ihr Interesse galt auch dem Theater, wo sie als Choreografin und Bewegungstherapeutin in Dänemark und Deutschland tätig war. Ihr Anliegen war es, den Menschen zu seiner je eigenen Bewegungs- und Ausdrucksweise zu führen,

damit er sich in Eigenverantwortung und ohne Grenzüberschreitungen in die Gesellschaft einbringen konnte. Neben diesem gesellschaftlichen Aspekt ging es ihr auch darum die Bewegung möglichst energiesparend und im Einklang mit der Schwerkraft zu entwickeln, nicht zuletzt ihre eigene schwache Konstitution brachte sie auf diesen Weg der Körpererforschung.

 

1933 ging sie ganz nach Dänemark.



"Eine Pädagogik, die an die Verantwortung des Individuums appelliert,

hat keinen Platz in einem Land, in dem ein Führer alle Verantwortung allein übernimmt."

Gerda Alexander 


In Dänemark engagierte sie sich in einem Netzwerk, dass Menschen zur Flucht vor den Nationalsozialisten verhalf. 1946 erhielt sie die dänische Staatsbürgerschaft.

1940 gründete Gerda Alexander ihre eigene Schule in Kopenhagen und entwickelte ihre Methode kontinuierlich weiter bis sie sie 1956 das erste Mal unter dem Namen "Eutonie" vorstellte. 1959 organisierte sie einen Kongress in Kopenhagen, bei dem viele namhafte Vertreter der neuen Körpermethoden wie Moshe Feldenkrais, Rosalie Chladek, Volkmar Glaser und Vertreter der F.M. Alexander-Technik zusammenkamen. Bis 1987 bildete sie in Kopenhagen Eutonistinnen aus.

Mit  ihrer Eutonie-Methode war sie ihrer Zeit weit voraus, denn erst in den letzten Jahren entdecken Medizin, Psychologie und die westliche Gesellschaft den Wert der Achtsamkeit in allen Lebenssituationen.

 

Gerda Alexander starb 1994 im Kreise ihrer Familie in Wuppertal.

 

Weitere Bilder aus dem Leben von Gerda Alexander sehen Sie auf der Internetseite der Dänischen Eutonisten.